Marianna Schwaar

Sehr, sehr spannend

Interview mit Marianna Schwaar, Spezialistin berufliche Grundbildung, Eidgenössisches Personalamt, Bern

Welche Aufgaben haben Sie seit Anfang Jahr übernommen?

Ich bin im Bereich der Prüfungsvorbereitung tätig. Wir haben uns unter anderem mit der Frage auseinandergesetzt, was «unabhängiges Lernen» mit Lernprogrammen bedeutet und ob diese eine lohnende Investition sind. Im Fokus stehen Repetitions-Applikationen, die auf dem Smartphone oder Tablet verwendet werden können. Im Moment wird das Angebot zu wenig genutzt – wir müssen nun prüfen, was der Grund ist – die Qualität der Applikation oder der Bedarf.

Liegt das Problem darin, dass die Lernenden erst kurz vor der Prüfung anfangen zu lernen?

Ja. Das ist sicher auch ein Problem.

Ändert sich ab dem Sommer Ihr Aufgabengebiet nochmals?

Ja, ich arbeite eng mit der Chefexpertin, meiner Nachfolgerin, zusammen. Bis Ende Jahr überarbeite ich die Verordnungen, Reglemente etc.; zeitlich sollte das aufgehen und ich werde dann mit allem, was wir uns vorgenommen haben, fertig sein.

Was gefällt Ihnen besonders gut an Ihrem Job?

Er ist wahnsinnig vielseitig. Mir hat auch die politische Ebene immer gut gefallen, da sie mich schon immer sehr interessiert hat. Man hat hier beim Eidgenössischen Personalamt auch wirklich die Möglichkeit, etwas Tolles zu machen, eine richtig gute Berufsbildung auf die Beine zu stellen. Man kann junge Leute unterstützen, ihnen immer wieder zeigen, dass es wichtig ist, etwas zu lernen.

Die jungen Leuten sind toll und ich arbeite gerne mit ihnen zusammen. Klar, manchmal nerven sie auch, weil sie in diesem Alter sind, in dem sie das Gefühl haben, sie lernen für mich und noch nicht erkennen, dass sie es nur für sich selbst tun. Sie müssen lernen, Verantwortung zu übernehmen und ich sage ihnen auch, dass wenn sie nichts machen, den Abschluss halt nicht schaffen. Das verstehen sie dann ganz gut.

Intern haben wir sehr gute Arbeitsbedingungen, auch von der Infrastruktur her. Man wird als Mitarbeiterin bzw. Mitarbeiter ernst genommen und hat die Möglichkeit, etwas zu bewirken.

Wird Ihnen dank Ihrem Engagement auch ein gewisses Vertrauen entgegengebracht und wird Ihre Arbeit geschätzt?

Ja, ich merke rückblickend, dass ich dank meinem Wissen und meiner Erfahrung einen recht grossen Einfluss gehabt habe und so neue Sachen im Leitungsteam einbringen konnte. Ich hatte auch immer viele Argumente, die geholfen haben, Projekte zu realisieren. Die sozialen Kontakte sind dabei sehr wichtig, es macht vieles einfacher.

Was gefällt Ihnen an Ihrer Arbeit nicht?

Man muss sich gut überlegen, ob man als Chefin einen Schritt zurücktreten und dann in einem Teilpensum eine Art Stabfunktion übernehmen kann. Ich habe mir das zugetraut, aber nach dem Wechsel zu Beginn dieses Jahres gemerkt, dass es extrem schwierig ist.

Ich habe mir wohl auch zu wenig Zeit genommen, um mich mit diesem Funktionswechsel auseinanderzusetzen. Ich war als Chefin die Ansprechperson für alle Fragen, die Leute kamen zu mir, wenn sie Hilfe brauchten und ich habe das genossen und gerne gemacht. Ich konnte bei allen Themen mitreden, Stellung beziehen, im Leitungsteam mitwirken.

Nach dem Positionswechsel mit meinem Nachfolger habe ich auch das Büro mit ihm getauscht; das war schon sehr komisch. Ich war plötzlich in einer anderen Position und habe dies auch am Verhalten der Mitarbeitenden mir gegenüber gemerkt.

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