Was haben Sie vor Erreichen des ordentlichen Pensionierungsalters gearbeitet?
Ich war beim Eidgenössischen Personalamt im Ausbildungszentrum als Ressortleiterin für den Bereich berufliche Grundbildung zuständig. In dieser Position war ich einerseits für Ausbildungsfragen verantwortlich, andererseits gab es politische Fragen zu lösen. Unser Ressort ist zudem verantwortlich, dass alle Lernenden der Bundesverwaltung die gleichen Rahmenbedingungen haben.
Also eine vielseitige Aufgabe?
Ja, meine Tätigkeit war sehr vielseitig und spannend. Wir müssen darauf achten, dass unsere Ausbildungsplätze und die Anstellungsbedingungen konkurrenzfähig und attraktiv sind und zugleich müssen wir auf politische Vorstösse reagieren, also Stellungnahmen verfassen oder in einer Kommission vorsprechen.
Zwei sehr unterschiedliche Tätigkeitsfelder innerhalb derselben Thematik.
Was für Kurse bieten Sie für Lernende an?
Wir bilden im kaufmännischen Bereich Lernende aus und nehmen auch Prüfungen ab. Wir haben im Ausbildungszentrum zudem einen Schulbetrieb für die überbetrieblichen Kurse der KV-Lernenden der Bundesverwaltung. Das ist der Branchenkundeunterricht für die Bundesverwaltung.
Wieviele Lernende hat die Bundesverwaltung?
Wir haben etwa 1285 Lernende in 50 Lehrberufen.
Werden die Betreuungspersonen der Lernenden in der Praxis ebenfalls intern ausgebildet?
Ja, wir haben ein gutes Ausbildungsangebot für unsere Berufsbildner, also die Leute, die wir auf die Lernenden «loslassen».
Bei ihrer Ausbildung habe ich immer darauf geachtet, Kurse anzubieten, für die auch ein offiziell anerkanntes Zertifikat ausgestellt werden kann.
Was sind die Ziele Ihrer Ausbildungskurse?
Wir orientieren uns stetig daran, was es Neues gibt und stellen so eine hohe Qualität sicher. Wir prüfen regelmässig, was überarbeitet oder verbessert werden muss.
Unser Ziel ist, junge Menschen so ausbilden, dass sie nach ihrem Lehrabschluss die Branche Bundesverwaltung wirklich kennen und sie Botschafter sein können für eine gut funktionierende Bundesverwaltung, in der qualitativ gute Arbeit geleistet wird.
Wir informieren in unseren Ausbildungskursen auch über Abstimmungen, vertreten dabei aber keine Parolen, sondern zeigen den Lernenden Pro und Contra-Argumente auf. Wir stellen regelmässig Kontakte mit dem Bundeshaus her und informieren möglichst ausgewogen und neutral. Wir müssen Lernende so schulen, dass sie sich selber ein Urteil bilden und Publikationen kritisch beurteilen können.