Weshalb entschieden Sie sich fürs Weiterarbeiten?

Ich arbeite gerne. Und dank dieser Anstellung kann ich weiterhin Coachings machen. Mich auf diesem Bereich jetzt noch selbstständig zu machen, wäre schwierig.

Es gibt aber auch soziale Gründe. Mit gefällt der Kontakt zu den Mitmenschen und so kann ich mein soziales Netzwerk bei der Arbeit weiter pflegen. Ausserdem mag ich die Arbeit mit den Prüflingen, die zum Teil noch am Beginn ihrer beruflichen Karriere stehen.

Gibt es Nachteile, weil Sie länger arbeiten?

Das einzige Problem ist die Ferienkoordination mit meiner Frau. Sie arbeitet in einer kleinen Praxis und muss sich nach den Ferien ihrer Chefs richten, ich hingegen nach den Prüfungsterminen. Das ist teilweise schwierig. Aber das war auch schon vorher so, es hat sich nun einfach nicht verbessert.

Würden Sie sich wieder so entscheiden?

Ich bereue es nicht, mich so entschieden zu haben. Überhaupt nicht. In meiner Familie wurden viele Verwandte über 100 Jahre alt, von daher habe ich noch viel Zeit. Ich fühle mich absolut wohl. Ich habe die Wahl zu sagen, es geht oder nein, es geht nicht mehr oder ich will nicht mehr. Es ist an mir zu sagen, wann definitiv fertig ist.

Was haben Ihre Freunde dazu gesagt, dass Sie noch weiterarbeiten?

Es gab schon Bemerkungen, ob wir es finanziell nötig haben, dass ich länger arbeite. Aber ich stelle jeweils klar, dass ich arbeite, weil es mir Freude macht. Wenn ich mich nur noch ärgern sollte oder die Freude an meinen Tätigkeiten verliere, höre ich auf.

Wie verbringen Sie Ihre Freizeit?

Im Gegensatz zu früher mache ich heute keinen Sport mehr. Ich lese sehr gerne, höre Musik und arbeite auch sehr gerne im Garten. Dieser ist englisch/japanisch angelegt mit zwei Hochbeeten, die meine Frau bewirtschaftet mit Kräutern, Gewürzen, Salat und so. Ausserdem mache ich gerne Weinreisen, insbesondere in den Kaiserstuhl in Deutschland.