Im Coaching die Berufung gefunden

Interview mit Peter Tröhler, Fachexperte Personalentwicklung, Generalsekretariat des Eidgenössischen Departements des Innern (GS-EDI), Bern

Eine Rückmeldung könnte man auch abholen oder macht man das nicht?

Früher habe ich immer um ein Feedback an meinen Vorgesetzten mit Kopie an mich gebeten. Heute mache ich das weniger, da ich als Coach keinen direkten Vorgesetzten mehr habe.

Als Feedback kann auch angesehen werden, ob jemand in seiner Stelle verbleibt oder nicht.

Ja, das stimmt.

Kommen Ihre Klientinnen und Klienten über die Bundesverwaltung zu Ihnen?

Ja. Wenn jemand ein Coaching möchte, erhalten sie vom Eidgenössischen Personalamt, der Koordinationsstelle, eine Broschüre mit einer Übersicht der Coaches; sie können sich dann jemanden aussuchen. Coach und Klientin oder Klient schauen dann, ob sie zueinander passen; falls nicht, haben beide Seiten die Möglichkeit, die Zusammenarbeit abzulehnen.

Werden Sie für die Coachings im Rahmen Ihrer 5 %-Anstellung entschädigt oder rechnen Sie einen Teil des Aufwands im Stundenverhältnis ab?

Ich rechne im Rahmen des vereinbarten Pensums nach Stundenaufwand ab. Darin enthalten sind die Coachings, die Potenzialanalysen und sonstige an mich übertragene Aufgaben.

Wie lange läuft dieses Modell schon?

Wir haben das kurz nach meiner ordentlichen Pensionierung, also Mitte 2014, vereinbart. Der Vertrag ist befristet bis zu meinem 70. Altersjahr.

Wie viel arbeiten Sie tatsächlich?

Das habe ich nie ausgerechnet. Ohne meine Tätigkeit als Prüfungsexperte kommen die vereinbarten 5 % knapp hin.

Hatten Sie sich überlegt, frühzeitig in Pension zu gehen?

Nein, nie; vielleicht weil meine Frau neun Jahre jünger ist als ich und auch noch arbeitet.

Es war also klar, dass Sie nach der Pensionierung weiterarbeiten wollen?

Ich habe mir eigentlich keine grossen Gedanken dazu gemacht. Nach meiner Pensionierung begannen die Lehrabschlussprüfungen, wo ich ohnehin noch als Experte tätig war. Da dieser Auftrag von meiner Anstellung unabhängig ist, war immer klar, dass ich das sowieso weitermache. Und dann bekam ich auch schon das Angebot, weiterzuarbeiten mit eben dieser Vereinbarung.

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