Neuwahlen in den Vorstand

Delegiertenversammlung 2019

Das Jahr 2019 ist für Öffentliches Personal Schweiz (ZV) kein Wahljahr. Der Vorstand ist jedoch bestrebt, im Sinne einer zukunftsorientierten Nachfolgeplanung den Vorstand zu erweitern, weshalb sich in diesem Jahr Susanne Gisler, Simon Habermacher und Barbara Weilenmann zur Wahl in den Vorstand stellen. Damit Sie, liebe Mitglieder und Delegierte, sich ein Bild über die Kandidatinnen und den Kandidaten machen können, stellen sie sich nachfolgend selbst vor.

Susanne Gisler

Ich bin 1964 in Luzern geboren und dort aufgewachsen. Nach der Matura habe ich mich für eine kaufmännische Ausbildung entschieden und einige Jahre in der Bankbrache gearbeitet. Infolge Heirat lebe ich seit 1991 im schönen Kanton Uri. Seit 1994 arbeite ich bei der Bildungs- und Kulturdirektion des Kantons Uri und bin dort heute in der Abteilung Kulturförderung und im Rechnungswesen tätig. Ich schätze den Kontakt zu Mitarbeitenden, Kulturschaffenden und weiteren Bürgerinnen und Bürgern, den ich durch mein vielseitiges Tätigkeitsfeld habe. Dazu engagiere ich mich als Praxisbildnerin und Expertin für die Ausbildung unserer Lernenden.

Durch mein starkes Interesse an personellen Anliegen trat ich 1998 dem Vorstand des Personalverbands des Kantons Uri bei und führte die ersten Jahre die Kasse. 2010 durfte ich das Amt der Präsidentin übernehmen und stehe damit im regelmässigen Austausch mit dem Personal und der Regierung. Der Erhalt von guten Arbeits- und Anstellungsbedingungen ist mir wichtig. Deshalb erachte ich die Vernetzung und die Unterstützung durch den Dachverband Öffentliches Personal Schweiz (ZV) als sehr wertvoll. Es würde mich freuen, wenn ich als Vertreterin der Region Zentralschweiz im Vorstand mitwirken dürfte.

Simon Habermacher

Zu meiner Person: Ich bin 42 Jahre alt, verheiratet mit Teresa und habe zwei Kinder; Alexander (9) und Thalia (4). Ich arbeite seit knapp drei Jahren als Jurist im KIGA Baselland, Abteilung Arbeitsvermittlung. Meine Vergangenheit ist ziemlich bewegt. Als Bauersohn musste ich mein Studium selber finanzieren. Daher habe ich neben dem Rechtsstudium viel gearbeitet. Zudem war ich während fünf Jahren bei der Päpstlichen Schweizergarde im Vatikan tätig. Ein tolles Abenteuer, in welchem ich viel Lebenserfahrung sammeln konnte und welches mir enorm Spass gemacht hat. Seit jeher bin ich politisch interessiert. Mich faszinieren Zusammenhänge und Abhängigkeiten im Alltag. Alle Informationen werden aufgesogen und verarbeitet. Insofern war es wohl kein Zufall, dass mich der Verband des Staats- und Gemeindepersonals Baselland vor etwa drei Jahren angefragt hat, ob ich das Präsidium übernehmen könnte. Ziemlich rasch wurde ich dann von der Arbeit überrollt; ich durfte eine turbulente Zeit erleben. Zurzeit amte ich turnusgemäss als Präsident der ABP, welche als Sozialpartner des Arbeitgebers Kanton Basellandschaft die Interessen der Arbeitnehmer gegenüber dem Regierungsrat vertritt. Kürzlich wurde ich zudem in die Regierungsrätliche Kommission für Gleichstellung gewählt, was meine drei (jüngeren) Schwestern mit einem ungläubigen Schmunzeln quittierten.

Leitbild: Laute Parolen sind nicht mein Ding. Zwar stossen solche Aktionen auf offene Ohren, schaffen aber genauso viel Widerstand. Ich durfte die Erfahrung machen, dass wenn gemeinsam mit dem Arbeitgeber etwas angestossen werden kann, dies zu einem besseren Resultat führt. Konstruktive Mitarbeit vermag vieles zu einem Besseren zu führen und schafft dringend benötigtes Vertrauen für die Zukunft. Der Nachteil ist, dass die Mitgliedergewinnung schwieriger wird, da man das erreichte Resultat nicht laut für sich reklamieren kann.

Personalpolitik / Personalwesen: Zwei zentrale Themenfelder der Arbeitnehmervertretung werden in Zukunft wohl aktuell. Einerseits sind die offensichtlich vorhandenen Probleme in der Altersvorsorge zu regeln. Es muss sichergestellt werden, dass die Pension für einen sicheren Lebensabend reicht. Es darf nicht sein, dass die absehbare Unterdeckung der Altersvorsorge auf die noch tätigen Arbeitnehmer abgewälzt wird. Auch die Arbeitgeber müssen sich an der Sanierung beteiligen, wie dies der ursprüngliche Sinn der zweiten Säule war. Andererseits werden sich die Arbeitsformen gerade mit der Digitalisierung verändern. Es ist absehbar, dass künftig mehr projektbezogen und flexibel gearbeitet wird. Eine lebenslange Festanstellung dürfte künftig die Ausnahme werden. In diesem sehr dynamischen Umfeld brauchen die Arbeitnehmer Rahmenbedingungen, welche ihnen Sicherheit und Freiraum geben. Wie diese Regelungen aber künftig aussehen werden, ist noch völlig offen. Die Flexibilisierung der Arbeit darf indes nicht dazu führen, dass die Arbeitgeber ihre Ansprüche und Wünsche zulasten des Personals umsetzen können. Dies ist eine Herausforderung für Arbeitnehmervertreter.

Barbara Weilenmann

Zu meiner Person: Aufgewachsen und politisiert in der Umgebung von Winterthur, mittlerweile Mitte Dreissig und seit gut einem Jahr in der Stadt Schaffhausen in der Stadtplanung tätig. Ich war vorher längere Zeit in der Wissenschaft tätig und habe von dort ein grosses Interesse an Fragen und Antworten jeglicher Art mitgenommen: Wie sollen wir unser Zusammenleben organisieren, wie funktioniert unser System, was ist der Wert von Arbeit? Was für Herausforderungen würde eine Arbeitswelt ohne Wirtschaftswachstum bringen? Was wären die sozialen und ökologischen Aspekte eines solchen Wandels? Was macht die Digitalisierung und Automatisierung von Arbeit mit Arbeitnehmern? 

Nicht zuletzt seit ich Mama bin sind die Fragen auch sehr konkreten Anliegen gewichen: Was für Bedingungen muss eine Arbeitsstelle bieten um Erwerbsarbeit und Familie unter einen Hut zu bringen? Wie steht es um den Mutter- und Vaterschaftsurlaub,  die Elternzeit, Kinderbetreuung, Stillen während der Arbeitszeit, was wenn das Kind krank ist, die Eltern krank sind, Angehörige und Freunde gepflegt werden müssen? Was tun bei Überlastung und Krisen? Wo und wann setzen wir und der Arbeitgeber Prioritäten zwischen Arbeitspflichten und dem Privatleben?

Gerade die Mitarbeit im Personalverband bietet mir die Möglichkeit aktiv für gute Arbeitsbedingungen einzustehen, aber auch die Errungenschaften des Sozialstaates gegenüber new management, Spardruck und Privatisierung zu verteidigen. Gerne setze ich mich für eine soziale und weitsichtige Gestaltung von Arbeit ein.

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