Kreative Arbeit mit Kindern

Interview mit Nadine Widmer, Lehrperson Kindergarten in Villnachern

Was gefällt Ihnen am Beruf?

Ich arbeite natürlich liebend gerne mit den Kindern; es ist grossartig wie motiviert sie sind, mit Freude lernen und mit viel Neugier an neue Sachen herangehen. Im Gegensatz zu einer Kinderkrippe mit einem grossen Team, bin ich im Kindergarten die engste Bezugsperson für die Kinder und stehe ihnen dadurch sehr nahe.

Trotzdem arbeiten viele Fachkräfte an einer Schule mit und ich schätze die Zusammenarbeit im Team sehr. Generell bin ich froh in einem sozialen Umfeld zu arbeiten und mag den Austausch von Kindern und Erwachsenen.

Daher empfinde ich die Woche als ziemlich abwechslungsreich und vielseitig. Viel bedeutet mir auch der kreative Anteil und ich bereite die Lernumgebung sehr gerne entsprechend liebevoll vor. Die Freiheiten in Bezug auf die Tagesplanung schätze ich enorm, auch wenn wir uns mittlerweile nach vielen Vorgaben und Anforderungen richten müssen.

Gibt es hier mehrere Kindergartenabteilungen?

Ja, wir haben zwei Kindergartenabteilungen. Dadurch kann ich zwar eigenverantwortlich arbeiten, habe aber trotzdem einen guten Austausch mit den Teamkolleginnen. Die Kindergärtnerin nebenan hat gleichzeitig mit mir begonnen und wir haben uns sehr viel zusammen erarbeitet. Wir planen das Quartal zusammen, tauschen Ideen aus und schreiben in den Ferien gemeinsam eine «Chindsgi-Zeitung».

Der Austausch mit den anderen Lehrpersonen finde ich sehr wichtig, auch wenn wir den Unterricht schlussendlich nicht gemeinsam durchführen.

Was gefällt Ihnen weniger?

Das Administrative und die vielen Sitzungen beanspruchen viel Zeit und Energie ausserhalb der Unterrichtszeit. Wegzudenken ist beides natürlich nicht. Dennoch bevorzuge ich persönlich die direkte Arbeit im Zusammenhang mit den Kindern. Teilweise fällt es mir schwer eine Grenze zwischen Arbeit und Freizeit zu definieren. Da ich viele Vorbereitungarbeiten zu Hause erledige, finde ich manchmal nicht das richtige Mass, um zu erkennen, wann es genug ist.

Wie kamen Sie zum Beruf?

Ich wusste schon immer, dass ich mit Kindern arbeiten will. Ich war als Jugendliche sehr oft als Babysitterin bei mehreren Familien und ebenso wöchentlich im Spital Brugg tätig.
Nach der obligatorischen Schulzeit habe ich direkt mit einem Praktikum in einem Montessori-Kindergarten begonnen. Ich habe sehr schnell gemerkt, dass mir das Kindergartenalter entspricht. Ich finde es einfach beeindruckend und eine wahre Freude, die Kinder während dieser Lebensphase zu begleiten. Sie haben bereits einen hohen Drang an Selbständig- und Selbstbestimmtheit und entdecken die Welt mit allen Sinnen. Sie sind von sich aus neugierig, lernen spielerisch und aus Freude.

Wie lange arbeiten Sie bereits in Villnachern?

Im Frühling sind es bereits vier Jahre. Ich habe mit einer Stellvertretung begonnen und konnte anschliessend im Sommer die Klasse übernehmen. Im Jahr 2015 wurde mir glücklicherweise ein unbezahlter Urlaub ermöglicht, womit ich mir einen Kindheitstraum verwirklichen konnte, um nach Afrika zu reisen. Es war eine wundervolle Erfahrung an einer Schule in den Slums von Kenya mitzuarbeiten und somit die Menschen, die Kultur, das Land und die Tiere hautnah zu erleben.

Und wie verbringen Sie hier Ihre Freizeit?

Ich tanze gerne Ballet, Salsa und Kizomba. Ich reise sehr gerne und bin gerne draussen in der Natur, mache auch gerne Wassersport. Ich arbeite ausserdem an Kulturanlässen im Salzhaus in Brugg und helfe an anderen Orten an Konzerten und Festivals mit.

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