Europaweit nimmt die Internetnutzung seit Jahren zu – in der Schweiz sogar überdurchschnittlich stark. Online sein ist längst Teil des Lebens geworden. Doch das nutzen inzwischen auch Kriminelle aus.
«Rückerstattung anfordern» – wenn das Steueramt ein E-Mail mit dieser Botschaft schickt, sind die Glücksgefühle im ersten Moment womöglich stärker als der Gedanke an ein Phishing-E-Mail. Auch das gut bezahlte Jobangebot via Whatsapp lässt nicht automatisch an einen Betrugsversuch denken.
Dabei gehören laut neuesten Zahlen des Bundesamtes für Cybersicherheit BACS Betrug und Phishing zu den häufigsten Cybervorfällen. Hinter dem Begriff «Betrug» verbergen sich verschiedene Phänomene, wie z. B. betrügerische Gewinnspiele, Abofallen oder Erpressung. Grundlage kann etwa sein, dass Kriminelle durch zu einfache Passwörter wie «12345» an private Informationen gelangen oder Personen durch Täuschung dazu bringen, solche Informationen freiwillig preiszugeben – ähnlich wie in erwähntem E-Mail vom Steueramt.
Auf der Website cybercrimepolice.ch informiert die Kantonspolizei Zürich über die häufigsten Cyberphänomene und über aktuelle Fälle.
Tipps gegen Cyberangriffe
Einerseits ist ein guter Geräteschutz durch regelmässige Software-Updates und Daten-Backups essenziell wichtig und mit wenig Aufwand realisierbar. Ebenso verhält es sich mit einfachen Hilfsmitteln zum Schutz von Daten: Dazu gehören z.B. Passwort-Manager, die sichere Passwörter erstellen und verwalten, oder die 2-Faktor-Authentifizierung, bei der man sich auf zwei verschiedenen Wegen identifizieren muss, bevor der Login in Benutzerkonten, wie z.B. Online-Banking, funktioniert.
Andererseits sind es die Anwenderinnen und Anwender selbst, die aufhorchen sollten, wenn sie gebeten werden, persönliche Daten preiszugeben. Das bedeutet nicht, dass grundsätzlich jede Anfrage ein Betrugsversuch ist.
Vielmehr geht es darum, genauer hinzuschauen und im Zweifelsfall nachzuforschen. Konkret heisst das: Wer das zuvor erwähnte E-Mail von seinem Steueramt erhält, sollte über die Kontaktangaben der offiziellen Website nachfragen. Wer bedroht oder gar erpresst wird, sollte die Polizei hinzuziehen. Mittlerweile gibt es dort oft eine eigene Abteilung für das Thema Cyberkriminalität.
Gegen finanzielle Konsequenzen von Cyberangriffen können sich Privatpersonen und Unternehmen mit einer Cyberversicherung schützen.
Online sicher zu sein, wird immer einfacher – zum Glück.
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