Generalversammlung vom Mittwoch, 23. Mai 2018, 18 Uhr im Betagtenzentrum Eichhof, Haus Rubin, Steinhofstrasse 13, 6005 Luzern

7. Verschiedenes

Grussworte von Urs Stauffer, Präsident Öffentliches Personal Schweiz (ZV)

Urs Stauffer bedankt sich herzlich für die Einladung zur Hauptversammlung und überbringt Grüsse von Öffentliches Personal Schweiz (ZV). Er blickt kurz auf die Standespolitik in unserer Verbandslandschaft. Trotz sehr guter Wirtschaftslage, welche sich seit einigen Jahren kontinuierlich verbessert und trotz Steuererträgen, welche sich in den letzten Jahren erfreulich entwickelt haben, bereiten uns im gesamtschweizerischen Überblick die Anstellungsbedingungen des öffentlichen Personals grosse Sorgen.

In den meisten Kantonen, Städten und Gemeinden stehen positive Rechnungsabschlüsse Null-Mehrleistungen und sogar weiteren Sparmassnahmen beim Personal gegenüber.

Werden gute Rechnungsabschlüsse erzielt, wird sofort auf einmalige Sondereffekte und auf strukturelle Defizite verwiesen und mit diesen oder ähnlichen Begründungen Forderungen vom Personal abgelehnt.

Diese Situation hat zur Folge, dass in vielen Städten – die ja in der Regel noch unter kantonalen Sparmassnahmen zu leiden haben – gute Fachkräfte vermehrt in die Privatindustrie abwandern. In der Privatindustrie hat man hingegen in verschiedenen Branchen erkannt und begriffen, dass das Personal am Erfolg des Unternehmens mitbeteiligt werden muss.

Ein wenig besser sieht es in der Regel bei den ausgegliederten Betrieben, zum Beispiel im Energiesektor, aus, wo Gesamtarbeitsverträge die Sozialpartnerschaft regeln. Dort werden, um das Personal behalten zu können, die Anstellungsbedingungen periodisch den Marktentwicklungen angepasst. Im öffentlichen Sektor ist dies nicht der Fall.

Rechnet man die Entwicklung in der beruflichen Vorsorge bei den öffentlichen Verwaltungen mit ein, stellt man rasch fest, dass sich die Gesamtanstellungsbedingungen in den letzten Jahren deutlich verschlechtert haben. Sollte die gute Konjunkturlage in der Schweiz noch weitere Jahre andauern, wird dies über kurz oder lang zu grossen Rekrutierungsschwierigkeiten, besonders bei Fachleuten, führen.

Aus diesem Grund sind Personalorganisationen wie der Stadtpersonalverband Luzern oder Öffentliches Personal Schweiz (ZV), welche sich auf städtischer, kantonaler und schweizerischer Ebene mit den entsprechenden Forderungen für die Interessen der öffentlich Bediensteten einsetzen, unverzichtbar.

Es darf ruhig wieder einmal darauf hingewiesen werden, dass es die «Öffentlichen» sind, welche rund um die Uhr dafür sorgen, dass die Städte, die Gemeinden, die Kantone und die Schweiz überhaupt funktionieren. Und dies muss sich auch in den Anstellungsbedingungen der öffentlichen Hand wiederspiegeln. Für dieses Ziel setzen wir uns alle ein.

Im gesamtschweizerischen Überblick können wir in letzter Zeit ein vermehrtes Auseinanderklaffen von den kantonalen und kommunalen Löhnen sowie Anstellungsbedingungen feststellen. Deshalb sollten wieder Reallohnerhöhungen gefordert werden. Gleichzeitig steigt auch die Anzahl der Rechtsfälle stark an. Diese ungesunde, gefährliche Entwicklung wird Öffentliches Personal Schweiz (ZV) genau analysieren. Öffentliches Personal Schweiz (ZV) wird zudem eine Einführung einer Plattform zu den Anstellungsbedingungen prüfen mit dem Ziel, Standards – so genannte Best-Practise – zu definieren und einen Austausch zu pflegen. Damit kann über wichtige Entwicklungen im Personalbereich rascher informiert werden als bisher. Und davon könnten alle zirka 80 bei Öffentliches Personal Schweiz (ZV) organisierten kantonalen und kommunalen Personalorganisationen profitieren. Ein schweizerischer Lohnvergleich wird bereits geführt.

Urs Stauffer wünscht dem Stadtpersonalverband Luzern im kommenden Verbandsjahr viel Erfolg.

SPVL Präsident Peter Hofstetter bedankt sich herzlich bei Urs Stauffer. Der SPVL ist sehr froh um den guten Kontakt zu Öffentliches Personal Schweiz (ZV).

Grusswort von André Hobi, Präsident Pensioniertenverein der Stadt Luzern pvsl

André Hobi überbringt die herzlichen Grüsse vom Pensioniertenverein. Die gleichen Buchstaben im Logo des Pensioniertenverein wie im Logo des Stadtpersonalverbandes zeigen die Nähe der beiden Verbände zueinander. Ein Verband, der die Interessen der Mitglieder vertritt, ist wichtig.

Ein wichtiges Interesse beim Stadtpersonalverband ist die Lohnpolitik. Beim Pensioniertenverein entspricht dies der Kaufkrafterhaltung. Das heisst, dass auch die Renten angepasst werden müssen, falls die Teuerung wieder anzieht.

Die Solidarität der Mitarbeitenden untereinander und somit das Mitmachen im Personalverband ist sehr wichtig. Wichtig sind aber auch Vertrauensleute, welche Mitglieder in ihren Reihen anwerben. Ärgerlich sind dabei Trittbrettfahrer, welche nicht im Verband mitmachen und trotzdem von den Errungenschaften des Verbandes profitieren. Umso mehr Mitglieder ein Verband hat, desto mehr Gewicht erhält er. Deshalb ist es unerlässlich, dass man Trittbrettfahrer darauf anspricht und zum Mitmachen bewegt.

Der Pensioniertenverein bekommt von der Pensionskasse jeweils die Meldung über Pensionierungen. So kann er die Mitglieder gezielt anwerben. Die Mitarbeitenden der Stadtverwaltung sollten ein gutes Selbstverständnis zur Stadt haben, da sie gute Arbeit erbringen und sich mit der Stadt identifizieren. Der Pensioniertenverein steht in einem guten und wertschätzenden Kontakt zum Stadtpersonalverband.

SPVL Präsident Peter Hofstetter bedankt sich herzlich bei André Hobi.

Anfrage von SPVL-Mitglied Walter Doswald betreffend Rabattierung durch Krankenkassen

Walter Doswald hat festgestellt, dass die Rabatte der Krankenkassen von früher bis zu 25 % stark gesunken sind auf z. B. 10 %. Wie sieht die künftige Entwicklung aus?

Josef Zimmermann, Vizepräsident erklärt, dass es auf den obligatorischen Versicherungen schon seit vielen Jahren keine Rabatte mehr gäbe. Die Rabatte bei den Zusatzversicherungen seien in den letzten Jahren tatsächlich stark gesunken. Dies deshalb, weil die Finanzmarktaufsicht (Finma) hier eingegriffen hat und die Rabatte stark begrenzt habe.

Öffentliches Personal Schweiz (ZV) hat mit der Sympany den Vertrag gekündigt, da die Sympany diese Rabatte gänzlich gestrichen hat. Dafür hat Öffentliches Personal Schweiz (ZV) neu einen Vertrag mit der Sanitas abgeschlossen, mit zirka 10 % Rabatt auf Zusatzversicherungen für die Mitglieder.

Josef Zimmermann rät älteren Mitgliedern, ihre Zusatzversicherungen nicht mehr zu wechseln, weil sie bei anderen Krankenkassen im Alter kaum mehr aufgenommen werden. Die Grundversicherung hingegen kann jederzeit gewechselt werden.

Grusswort von Helga-Christina Stalder, Geschäftsführerin Luzerner Staatspersonalverband

Der Staatspersonalverband des Kantons Luzern wäre froh, wenn sie so einen guten Personalchef hätten wie Ex-Personalchef André Hobi. welcher die Interessen des Personals ernst nähme.

Die Personalchefs der kantonalen Verwaltung setzen sich leider nicht mehr für die Interessen ihres Personals ein. Diese Zeiten sind beim Kanton vorbei. Grund sind die grossen Sparmassnahmen aufgrund der Senkung der Steuern für juristische Personen. Im Zuge der Revision der kantonalen Pensionskasse wurde nun die AHV-Ersatzrente gestrichen. Dies war sehr schmerzlich für Mitarbeitende, welche wenige Jahre vor ihrer Pensionierung standen.

Beim Kanton gibt es seit 8 Jahren keine Reallohnerhöhung mehr. Anpassungen und Aktualisierungen des Besoldungssystems sind auch nicht mehr möglich. Weil sich der Staatspersonalverband gegen die Erhöhung der Wochenarbeitszeit auf 43.25 Stunden nicht erfolgreich wehren konnte, sind zudem viele Mitglieder ausgetreten.

Die kantonalen Angestellten haben zwar die fünfte Ferienwoche erhalten, sie mussten daran aber 2 ½ bisher freie Tage hingeben. Beim Staatspersonalverband beobachtet man immer, was bei der Stadtverwaltung geht.

SPVL-Präsident Peter Hofstetter bedankt sich herzlich bei Helga-Christina Stalder. Er hat Hochachtung für den Staatspersonalverband, welcher in dieser schwierigen Situation weiter für die Rechte des Personals kämpft.

Mit dem Dank an alle Mitglieder, die Gäste und das Team vom Betagtenzentrum Eichhof wird der offizielle Teil der Generalversammlung um 19.10 Uhr durch den Präsidenten geschlossen. Peter Hofstetter wünscht allen zum anschliessenden Nachtessen «en Guete» und angeregte Gespräche.

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