Über das bunte Rahmenprogramm der DV in Zug

Einleitung
Bei schönstem Vorfrühlingswetter wurden die Delegierten auf dem Fischmarkt vor dem altehrwürdigen Rathaus in der Zuger Altstadt mit Kaffee und lokalen Spezialitäten begrüsst. Um 14:30 durfte dann der Präsident des Öffentlichen Personals Schweiz, Urs Stauffer, die über 50 Delegierten im historischen gotischen Saal des Rathauses begrüssen. Unter den Delegierten befanden sich auch die beiden Ehrenmitglieder Walter Schopferer, Bolligen, und Toni Isenschmid, Thun. Als Referenten für die diesjährige DV stellte Urs Stauffer den Stadtpräsidenten der Stadt Zug, André Wicki, sowie Dr. Hans-Peter Strebel, CEO der OYM AG, vor.

Stadtpräsident
Ans Rednerpult trat zunächst André Wicki als Vertreter des Gastortes. Im Rahmen seines Vortrags erläuterte er anhand eines geschichtlichen Abrisses die Entstehung und Bedeutung der Stadt Zug seit dem Mittelalter. So war die Stadt im Mittelalter als Markt- und Verladeort für den Handeln über den See und weiter über den Gotthard von zentraler Bedeutung und konnte sich einen Ruf als wichtiger Wirtschaftsstandort erarbeiten.
Die Stadt Zug möchte ihre Bedeutung als innovativer und zentraler Wirtschaftsstandort auch in Zukunft unterstreichen. Dazu führt der Stadtpräsident zwei Beispiele aus: Auf der einen Seite nennt er Circulago. Dabei handelt es sich um innovatives Energiegewinnungskonzept, bei welchem aus dem Zuger Seewasser sowohl Wärme zum Heizen wie auch Kälte zur Kühlung von Gebäuden gewonnen werden kann. Über ein Quellennetz wird die Wärme mittels Wärmetauscher und Wärmepumpen mit einem geschlossenen Ammoniakkreislauf direkt in die Haushaltungen geliefert. Die Kälte wird ebenfalls über das Quellennetz, aber durch einen anderen Kreislauf produziert, in dem das durch die Energiegewinnung gekühlte Seewasser in die Kältesysteme geleitet wird, wo es die Raumtemperatur annimmt und diese auf diese Weise natürlicher reguliert. Das dadurch erwärmte Seewasser kann nun einerseits wieder zur Wärmegewinnung verwendet werden und mit der üblichen Seewassertemperatur in den See zurückgeleitet werden.
Als ein weiteres wirtschaftliches innovatives Projekt stellt André Wicki die Möglichkeit der Bezahlung mit Krypto-Währungen vor. So können Dienstleistungen der Stadt sowie Steuern mit Krypto-Währungen bezahlt werden. Diese im Jahr 2016 eingeführte Bezahlvariante dürfte ein weltweites Novum gewesen sein und hat dazu geführt, dass man nun vom Crypto-Valley Zug spricht. Durch dieses Image sind nun zahlreiche Start-Ups und Firmen im Bereich Krypto-Währung dort eingetragen.
André Wicki schliesst seinen Vortrag mit einem Hinweis auf die stets steigenden Bevölkerungszahlen und den damit verbundenen notwendigen Investitionen. Insbesondere unterstreicht er den Schulraummangel, dem die Stadt in den kommenden Jahren mit CHF 300 Mio. entgegentreten möchte.

Dr. HP Strebel
Als zweiten Referent stellt Dr. Ruedi Bürgi, Sekretär Öffentliches Personal Schweiz, den Gründer von OYM, Dr. Hans-Peter Strebel vor. OYM ist die Abkürzung für «on your marks», was so viel bedeutet wie: «auf die Plätze (fertig, los)», das als Start-Kommando z.B. beim 100m Sprint oder anderen Sportarten verwendet wird. Damit ist auch schon einiges über OYM gesagt, denn Dr. Strebels Vision ist die Schaffung einer ganzheitlichen Ausbildungsstätte für Nachwuchssportler*innen. Wie es dazu kam, davon handelt der folgende Text. Nachdem der 1949 in Muri geboren Hans-Peter Strebel sein Pharmaziestudium an der ETH in Zürich 1978 mit einem Doktorat abgeschlossen hatte, kehrte er in die väterliche Apotheke zurück. Alsdann trug er zu einigen zentrale Erfindungen wie die Automatisierung der Apotheke sowie einem Medikament auf Basis von Melkfett zur Behandlung von Schuppenflechten (Psoriasis) bei. Zu seiner Beziehung zu Zug kam es schon früh, da er bereits als Kind regelmässig die Spiele des EV Zug mit seinem Onkel besuchte. Seine Beteiligung an der Firma BioGen ermöglichte es ihm gleichzeitig in seine Leidenschaft für die Wissenschaft und die Ausbildung von Nachwuchssportler*innen zu investieren. So profitieren im neugebauten OYM Komplex in Cham Nachwuchssportler*innen nicht nur von der modernsten Trainings-Infrastruktur sondern auch von den neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen im Bereich der Sportwissenschaften. Der OYM Komplex erstreckt sich auf 33’000m2 und beinhaltet neben Eishockey- und auch anderen Sporthallen für diverse Sportarten sowie auch einen Fitnessraum. Die verwendeten Geräte und Plätze sind so ausgestattet, dass sie eine permanente Überwachung der Leistung der Sportler*innen garantieren. Anhand dieser Daten wird dann deren Trainingsprogramm gestaltet. Die Ernährung als zentrales Element der Leistungserbringung geniesst ebenfalls einen hohen Stellenwert. In der hauseigenen Mensa wird nur mit biologisch-produzierten Lebensmitteln basierend auf den neusten Ernährungswissenschaftlichen Erkenntnissen gekocht.
Zur Infrastruktur des OYM gehört auch das OYM College. Mit dieser Ausbildungsstätte möchte Dr. Strebel die Vereinbarkeit von Spitzensport und Ausbildung sicherstellen. So kann neben einer kaufmännischen Lehre auch das Gymnasium oder die Berufsmatura absolviert werden. Dazu stehen den Athleten und Athletinnen zum Wissenserwerb neben den Lehrer*innen vor Ort auch digitale Inhalte zur Verfügung, welche sie individuell bearbeiten können. Damit haben sie die Möglichkeit, ihr Trainingspensum mit dem Ausbildungspensum selbständig und flexibel zu koordinieren.

Delegiertenversammlung
Die statutarischen Vorgaben und Traktanden (mehr dazu im Bericht von Dr. Bürgi) konnten alle zügig und einstimmig genehmigt werden. Diesbezüglich zu erwähnen ist, dass der Revisorenbericht der Rechnungsführerin Brigitte Wilkinson eine «saubere, einwandfreie und fachgerechte Rechnungsführung» attestiert. Für das Jahr 2024 wird basierend auf einer konservativen Einschätzung ein Defizit budgetiert. Der Grund dafür sind hauptsächlich die wegfallenden Einnahmen in der Kooperation mit Vertragspartnern. Auf der Einnahmeseite ist es zur Zeit noch schwierig einzuschätzen, inwiefern die attraktive Rechtsschutz-versicherung neue Verbände anziehen wird. Des weiteren kann auch nicht abgeschätzt werden, wie gross die administrativen Minderaufwände sein werden bezüglich Rechtsauskünfte, da diese jetzt durch die Rechtsschutzversicherung abgedeckt sind.
Die Geschäftsleitung verabschiedete nach mehr als 20-jähriger Rico Roth aus dem Vorstand. Im Weiteren wurde der Personalwechsel im Sekretariat gewürdigt, wo Gabriela Sollberger durch Samuel Blapp ersetzt wird.

Abschluss und Verdankung
Im Anschluss an die beiden spannenden und aufschlussreichen Referate fand dann die Delegiertenversammlung statt. Das Protokoll davon wird zeitnah vor der nächsten DV publiziert werden.
Nach der Arbeit kommt das Vergnügen. So durfte Öffentliches Personal Schweiz die Delegierten im Anschluss an die Verbandsarbeit zu einem apéro riche im Restaurant Schiff begrüssen. Die Qualität der kulinarischen Leckerbissen, die dort in mehreren Gängen serviert wurden, wurden dem Verfasser dieser Zeilen mehrmals lobend erwähnt und haben sicherlich auch für ein verlängertes gemütliches Beisammensein beigetragen.
Zu diesem rundum gelungenen Tag hat sicherlich auch die grosse organisatorische Unterstützung durch den Personalverband der Stadt Zug beigetragen. Öffentliches Personal Schweiz möchte sich daher ganz herzlich bei seinem lokalen Verbandspartner sowie auch den Bemühungen der Delegierten für die geleistete Arbeit und den schönen Anlass bedanken.
Wir freuen uns auf die nächste DV am 2. Mai 2024 im geschichtsträchtigen Schloss Ebenrain im wunderschönen Sissach, die durch den Verband des Staats- und Gemeindepersonals Baselland organisiert wird.

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