Starke Zunahme der Teilzeitarbeitenden gegenüber den Vollzeitarbeitenden seit 2012.

Teilzeitarbeit liegt im Trend
Starke Zunahme der Teilzeitarbeitenden gegenüber den Vollzeitarbeitenden seit 2012.
Die Anzahl an Personen zwischen 15 und 64 Jahren, die in der Schweiz im Jahr 2022 erwerbstätig waren, legt um 7,8% auf 4,5 Mio Personen zu. Dies bei einer vergleichbaren Erwerbslosenquote. Was bei der Erhebung dieser Zahlen am deutlichsten hervortritt, ist die Zunahme der Teilzeitarbeitenden (total + 14,7%). Somit ist die Zahl der Teilzeitarbeitenden mehr als drei Mal so stark gestiegen wie jene der Vollzeitarbeitenden (total +4.4%). Obwohl die Mehrheit der Teilzeitarbeitenden noch immer Frauen sind, hat sich die Anzahl an Männern, die ebenfalls in Teilzeitanstellungen arbeiten signifikant erhöht. Als Teilzeitarbeit wird ein Pensum bis 89% definiert.

Starke Zunahme der Teilzeitarbeit bei Männern
Im Vergleich zwischen 2012 und 2022 hatte sich die Anzahl teilzeitarbeitender Männer fast verdoppelt (+43,3%). Bei den Frauen stieg diese Zahl um 7,8%. Allerdings sind in totalen Zahlen die Männer mit 387’000 noch weit hinter den Frauen mit 1,212 Mio bezüglich Teilzeitarbeit. Dies bedeutet für die Anzahl aller erwerbstätigen Personen in der Schweiz (Voll- und Teilzeit) bei den Männern eine Zunahme um 4,2% auf total 16% und bei den Frauen einen leichten Rückgang um 1,0% auf total 56,8%.
Die Zahl der Vollzeiterwerbenden ist im Verhältnis zu 2012 um 4,4% gestiegen. Dabei zeigt sich, dass vor allem Frauen mehr Vollzeitstellen besetzten (+12,1%) im Gegensatz zu den Männern (+1,2%). In absoluten Zahlen ist aber noch ganz klar ersichtlich, dass nicht einmal halb so viele Frauen wie Männer in einem Vollzeitpensum im Jahr 2022 angestellt waren. Konkret zeigen die Zahlen, dass 920’000 Frauen und 2,023 Mio Männer im Jahr 2022 in einer Vollzeitanstellung gearbeitet haben.
Von allen Teilzeitarbeitenden machen die Frauen mit 75,8% noch immer eine grosse Mehrheit aus. Diese Zahl ist jedoch leicht rückläufig (-4,8%). Dabei ist zu beobachten, dass es leicht mehr Teilzeitpensen von 50 bis 89% gibt (+2,8%). Pensen unter 50% waren dagegen leicht rückläufig (-0,8%).

Grössere Zunahme der Teilzeitarbeitenden mit beruflicher Weiterbildung und Hochschulabschluss
Personen, die eine Lehre oder weiterführende Schule abgeschlossen haben (Niveau Sek 2), sind am häufigsten in Teilzeitanstellungen tätig (37,9%) gefolgt von den Personen mit einem Abschluss einer Hochschule oder beruflicher Weiterbildung (Tertiärstufe 34%). Personen, die nach der obligatorischen Schulzeit direkt in die Arbeitswelt eingestiegen sind, d.h. keine Lehre oder weiterführende Schule abgeschlossen haben, arbeiten zu 30,2% in Teilzeitanstellungen.
Die Zahl der Teilzeitarbeitenden nimmt mit dem Alter zu. So arbeiten 25% der 15-24-Jährigen Teilzeit, 31,9% der 25-39Jährigen, 38,4% der 40-54-Jährigen und 44,1% der 55-64-Jährigen. Bei den berufstätigen Rentnern arbeiten mehr als 85% Teilzeit.

Konservative Einstellungen definieren Rollenverteilungen
Mütter mit Kindern unter 15 Jahren arbeiten am häufigsten Teilzeit (77,8%). Männer mit Kindern unter 15 Jahren arbeiten selten Teilzeit (14,0%) wohingegen Männer ohne Kinder etwas mehr Teilzeit arbeiten (16,3%). Bei Frauen hat das Alter des jüngsten Kindes keinen Einfluss auf die Teilzeitbeschäftigung. Bei den Männern hingegen sinkt die Anzahl der Teilzeitbeschäftigten je älter das Kind wird.
Der Anteil an Teilzeitarbeitenden in Führungspositionen (21,9%) ist halb so gross wie jener der Vollzeitarbeitenden (43,0%). Der Anteil an Frauen, die in einer Führungsposition Teilzeit arbeiten ist mit 43,3% signifikant höher als jener der Männer mit 9,9%.
Der Grund für die höheren Zahlen der Frauen mit Teilzeitpensen liegt darin, dass noch immer 34,2% die Kinderbetreuung für die Wahl dieses Beschäftigungsmodells angeben. Bei den Männern ist die Aus- und Weiterbildung der wichtigste Grund für die Teilzeitarbeit (18,7%).

Europaweit Spitzenreiterin bei der Teilzeitarbeit
Im europaweiten Vergleich liegt die Schweiz hinter den Niederlanden (42,9%) auf Platz 2 bezüglich Teilzeitarbeitenden. Unsere Nachbarländer Österreich 29,6% und Deutschland 28,3% folgen relativ dicht, wohingegen Italien (17,7%) und Frankreich (16,4%) nahe beim europäischen Mittelwert liegen (17,7%).

Dies ist eine Zusammenfassung der gleichnamigen Medienmitteilung des Bundes vom 20.04.2023.

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