Jugend 4.0 – für einen attraktiven öffentlichen Dienst

Blick über die Grenze: dbb jugend stellt 53 Anträge an den dbb Gewerkschaftstag

«Der dbb beamtenbund und tarifunion soll sich dafür einsetzen, dass der öffentliche Dienst die Anforderungen erfüllt, die die Jugend an einen modernen Arbeitgeber stellt», lautet der Antrag «Jugend 4.0 – Attraktiver öffentlicher Dienst». Er gehört zu den Anträgen an den dbb Gewerkschaftstag, der am 19./20. November 2017 in Berlin zusammentritt. Im Kern der insgesamt 53 Eingaben stehen Positionen, die von der dbb jugend seit Langem verteten werden: Sicherheit, leistungsgerechte Bezahlung, Vereinbarkeit von Arbeit und Privat sowie Generationengerechtigkeit.

«Damit der öffentliche Dienst auch in Zukunft ein attraktiver Arbeitgeber bleibt, müssen gerade die Bedürfnisse der Jugend berücksichtigt werden», führt die dbb jugend in einem ihrer zentralen Anträge mit Blick auf die denkbar knappe Personaldecke und den im Wettbewerb um qualifizierten und motivierten Nachwuchs stehenden Staatsdienst aus. «Für junge Beschäftigte ist ein digitales und modernes Arbeitsumfeld selbstverständlich, sie wollen eine gute Vereinbarkeit von Beruf und Privat, einen Arbeitsplatz, an dem sie ihre Erfahrungen einbringen können», macht dbb jugend-Vorsitzende Karoline Herrmann deutlich. Gleichzeitig erwarteten die Nachwuchskräfte leistungsgerechte Bezahlung, verlässliche Perspektiven und einen Arbeitgeber, «für den Fürsorgepflicht nicht bloß eine hohle Phrase ist», so Herrmann.

«Nachwuchs nicht für dumm verkaufen»

«Niemand sollte Anwärter, Auszubildende und Berufsstarter für dumm verkaufen. Wer sich für eine Ausbildung oder den Dienst beim Staat entscheidet, weiß, worauf er sich einlässt und hat im Gegenzug dafür, dass er sich in den Dienst der Allgemeinheit und der Daseinsvorsorge stellt, ein Recht auf ein zeitgemäßes Arbeitsumfeld und entsprechende Einkommens- und Beschäftigungsbedingungen sowie Leistungsanreize. Uferlose Befristungen, die Absenkung der Eingangsbesoldung, veraltete Technik und fehlende Aufstiegs- und Entwicklungsmöglichkeiten zählen definitiv nicht dazu», betont die dbbj-Chefin. All das macht die dbb jugend mit einer ganzen Reihe von entsprechenden Anträgen deutlich, die der dbb Gewerkschaftstag annehmen und damit mit dem entsprechenden Gewicht der schlagkräftigen Dachorganisation versehen soll. Unter anderem geht es in den Anträgen konkret um die Anhebung der Einkommen für Berufsanfänger, die Gewährung einer Ballungsraumzulage für Hochpreisregionen, die Übernahme von Reisekosten zu Ausbildungsstätten, mobiles Arbeiten und die Verbesserung der digitalen Ausstattung am Arbeitsplatz, insbesondere auch der Lehrer und Schulen.

Und auch die Vielfalt – neudeutsch: Diversity – gehört aus Sicht der dbb jugend zu einem modernen öffentlichen Dienst: Die gesellschaftliche Vielfalt soll sich auch in der Arbeitnehmerschaft des öffentlichen Dienstes abbilden, denn dem größten Arbeitgeber Deutschlands komme die besondere Aufgabe und Vorbildfunktion zu, «unsere pluralistische Gesellschaft widerzuspiegeln. Besonders Verwaltungen und öffentliche Stellen müssen die Werte einer demokratischen Gesellschaft wie Gleichberechtigung und gesellschaftlicher Zusammenhalt stärken. Vielfalt, Gleichberechtigung und Integration können den öffentlichen Dienst zudem zu einem attraktiven Arbeitgeber für Bewerber und Arbeitnehmer unterschiedlichster Herkunft machen», so die dbb jugend. «Ziel muss die Förderung von Chancengleichheit, unabhängig von Geschlecht, Herkunft oder religiöser Zugehörigkeit sowie die Inklusion von Menschen mit Beeinträchtigungen sein.»

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