Digitalisierung zum Nutzen der Berufstätigen

Die Digitalisierung verunsichert viele Menschen. Ihre Zukunftsängste drehen sich um die Frage, was mit ihrer Arbeitsstelle bei einer fortschreitenden Digitalisierung der Arbeitsprozesse geschieht. Die Vergangenheit hat jedoch gezeigt, dass die Zukunft nicht ganz so düster sein wird, wie sie bisweilen gezeichnet wird. Technologische Entwicklungen gibt es seit Jahrzehnten und sind nichts Neues. Sie werden ausserdem von Menschenhand gemacht und sind somit beeinflussbar.

Die Industrie 4.0 und mit ihr die Digitalisierung ist ein vieldiskutiertes Thema. «Digitalisierung» ist ein Sammelbegriff, unter dem sich unterschiedlichen Formen und Auswirkungen der technologischen Entwicklung zusammenfassen lassen.

Ein Überblick

Der vermehrte und verstärkte Einsatz von Computern, Robotern oder künstlicher Intelligenz führt zu einer Rationalisierung. Es sind engere Vernetzungen von Produktions- und Vertriebsprozessen sowie Service-Dienstleistungen möglich. Dies kann dazu führen, dass in diesem Bereich tatsächlich weniger Arbeitskräfte benötigt werden.

Neue IT- bzw. Softwarelösungen führen in einzelnen Branchen gleichzeitig zu einem starken Strukturwandel. So leiden beispielsweise das Verlagswesen unter der Verlagerung der Werbung ins Internet oder der Detailhandel unter Online-Shopping-Anbietern wie Amazon oder Zalando.

Die neuen Kommunikationsmöglichkeiten erlauben heute ausserdem neue Arbeitsformen wie das Homeoffice. Die Ortsgebundenheit der Arbeit nimmt durch die mobilen Geräte ab und begünstigt auch eine Vermischung von Arbeit und Freizeit.

Dies hat zur Folge, dass der persönliche Kontakt abnimmt und die Kommunikation vermehrt über digitale Kanäle erfolgt, was aber nicht bedeutet, dass weniger kommuniziert wird, ganz im Gegenteil.

Die Digitalisierung mit ihren verbesserten Kommunikationsmitteln vereinfacht ausserdem den Datenaustausch und erlaubt es Unternehmen, Dienstleistungsabteilungen ins Ausland zu verlegen. Es erfolgt ein so genanntes Offshoring. Betroffen sind hiervon insbesondere die Bereiche Helpdesk, IT sowie Personaladministration.

Technologischer Wandel und Prognosefehler

Mit dem Beginn der Industrialisierung im 19. Jahrhundert wurden Schreckensszenarien von grosser Arbeitslosigkeit gezeichnet, weil der Mensch teilweise durch Maschinen ersetzt wurde. Heute werden diese Prognosen hinsichtlich der Digitalisierung wiederholt und die entsprechenden Ängste geschürt. 

Doch hatten bzw. haben sich diese Prognosen erfüllt? Tatsächlich führten die Mechanisierungsschritte gesamtwirtschaftlich betrachtet nicht zu einer höheren Arbeitslosigkeit. Aus Sicht der Betroffenen waren die Auswirkungen aber trotzdem oft sehr einschneidend. Die Einführung von Computern in Büros hat viele Angestellte ihre Stelle gekostet, insbesondere in der Banken-Branche. Ein Teil der Beschäftigten konnte innerhalb der Firma in eine andere Abteilung wechseln und weiterbeschäftigt werden. Das darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass es vorallem bei älteren Mitarbeitenden harte Schicksale gab – ihre Arbeitgeber verpassten es, sie richtig auf die Arbeit mit Computern vorzubereiten.

Dennoch: Gesamtwirtschaftlich betrachtet führte der technologische Wandel letztlich zu einer positiven Entwicklung, auch für die Arbeitnehmenden: Der materielle Wohlstand ist gestiegen, die Arbeitsbedingungen haben sich verbessert, die Arbeitszeit ist gesunken und die Löhne haben sich erhöht. Im Grunde ein sehr erfreuliches Fazit.

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