2022 wurden in der Schweiz mehr Arbeitsstunden geleistet

2022 wurden in der Schweiz mehr Arbeitsstunden geleistet
Im Jahr 2022 wurden in der Schweiz 7,922 Milliarden Arbeitsstunden geleistet. Dies entspricht dem Niveau vor der Corona-Pandemie. Zwischen 2017 bis 2022 reduzierte sich aber die durchschnittliche Arbeitszeit der Vollzeitarbeitenden pro Woche auf 39h und 59 Minuten im fünfjährigen Mittel. Das höhere Arbeitsvolumen (+1,3%) im Vergleich zu 2021 geht auf die verbesserte Arbeitsmarktsituation zurück, die mit 1,5% mehr Arbeitsstellen zu Buche schlägt, jedoch aufgrund der reduzierten Jahresarbeitszeiten wieder kompensiert wird. Die krankheitsbedingten Absenzen stiegen gegenüber dem Corona-Jahr 2021 im Jahr 2022 um 11h an.

Tendenz zur Reduktion der individuellen Arbeitsstunden
Ein gewichtiger Grund für die Reduktion der durchschnittlichen Arbeitsstunden im fünfjährigen Mittel ist sicherlich die Corona-Pandemie, da sich die Kurzarbeit im Jahr 2021 pro Vollzeitarbeitsstelle auf 33h erhöht hatten. Diese fielen im vergangenen Jahr wieder auf 2,5h.
[A.d.R.: Die Daten, die die Pandemie-Jahre mitbeinhalten, sollten daher isoliert betrachtet werden, weil sie ein einmaliges Ereignis sind und dadurch die statistischen Daten verzerren.]
Dennoch gibt es auch Hinweise darauf, dass sich die durchschnittlich geleistete wöchentliche Arbeitszeit der einzelnen Arbeitnehmenden in den kommenden Jahren reduzieren dürfte. So können folgende durchschnittlichen Reduktionen beobachtet werden: die vertraglich festgelegte Arbeitszeit minus 10min, die wöchentlichen Überstunden minus 40min. Dazu tragen die leicht erhöhten Ferienwochen (von 5,1 auf 5,2 Wochen) bei.
Die höchste Anzahl an Arbeitsstunden findet sich trotz Reduktionen noch immer im Primärsektor (Herstellung der Rohstoffe wie z.B. Landwirtschaft etc.) mit fast 45h pro Woche. Mit einem grösseren Abstand folgen dann alle anderen Sektoren, die zwischen 39,25h und 41,5h Arbeitszeit pro Woche geführt werden. Die grosse Mehrheit liegt dabei bei ca. bei 39,5h. Grössere Abweichungen davon sind nur beim Kredit- und Versicherungsgewerbe mit 41,5h und bei Kunst, Unterhaltung, private Haushalte und sonstige Dienstleistungen mit 40,25h auszumachen

Starker Schweizer Arbeitsmarkt im europäischen Vergleich
Im internationalen Vergleich belegt die Schweiz die Spitzenposition bezüglich geleisteter Arbeitsstunden der Vollzeitarbeitenden mit 42,75h (andere Berechnungsgrundlage). Demgegenüber steht Belgien mit 36,5h.
Wenn man allerdings die Gesamtheit der Erwerbstätigen berücksichtigt, d.h. die Teilzeitarbeitenden auch miteinschliesst, resultiert eine der niedrigsten Gesamtarbeitszeiten pro Woche (35,75h). Dies liegt vor allem am hohen Anteil der Teilzeitangestellten in der Schweiz (siehe weiterer Artikel in diesem Newsletter). Demgegenüber steht Griechenland mit 39,75h wöchentlicher Arbeitszeit.
Im Verhältnis der Gesamtbevölkerung zum Gesamtvolumen der geleisteten Wochenstunden belegt die Schweiz einen Spitzenplatz mit 22,75h. Dies ist hauptsächlich auf die hohe Erwerbsbeteiligung zurückzuführen. Diesem Wert steht Italien mit 16,25h gegenüber.

Dies ist eine Zusammenfassung der gleichnamigen Medienmitteilung des Bundes vom 22.05.2023.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.