Unten Sonne ‒ oben Nebel

«Wenn Engel reisen, lacht der Himmel.» So lautete einmal mehr das Motto, das Reiseleiterin Esther Ruesch dem diesjährigen Pensioniertenausflug vorangestellt hatte. Aber diesmal hielt sich Petrus nicht ganz an die Vorgabe: In den Niederungen liess sich zwar oft die Sonne blicken; unser Ziel, das rund 1900 Meter hohe Stanserhorn, hüllte sich aber weitgehend in Nebel und zeigte uns die kalte, ja sogar die nasse Schulter.

Die 45 Staatsdiener/innen aus dem Baselbiet liessen sich dadurch die gute Laune kaum verderben. Wie gewohnt wurden wir morgens von einem Sägesser-Car an den diversen Einstiegsorten «eingesammelt», dann gings in flottem Tempo über die Autobahn via Luzern nach Stans, wo wir uns der nostalgischen, über 130-jährigen Standseilbahn anvertrauten. An der Mittelstation wechselten wir dann in die ultramoderne CabriO-Luftseilbahn und schwebten empor zum nebelumhangenen Gipfel.

Der guten Stimmung tat dies keinen Abbruch. Im gediegenen Drehrestaurant wurden Erinnerungen an vergangene (Arbeits-)Zeiten ausgetauscht und dann wurden wir zum Mittagessen mit dem Schweizer Nationalgericht verwöhnt: Älplermagronen ‒ serviert im originellen Edelweisstopf ‒ mit Apfelmus.

Nach dem feinen Essen nahmen uns vor dem Restaurant zwei Ranger in Empfang und wollten uns auf einem Rundgang um den Stanserhorngipfel begleiten. Wegen der fehlenden Aussicht und des einsetzenden Regens hielt sich die Begeisterung jedoch in Grenzen und unsere Ranger verlegten ihre Aktivität kurzerhand in einen trockenen Theoriesaal. Eine informative Tonbildschau führte uns da vor Augen, welch tolle Aussicht wir eigentlich hätten geniessen können. Weiter erfuhren wir von den Rangern auch interessante Details über Entstehung und Geschichte der Stanserhornbahn. Danach brachten uns CabriO- und Standseilbahn wieder zurück vom Nebelhorn an die Stanser Sonne. Und ohne nennenswerten Stau erreichten wir gegen 19 Uhr wieder unsere Einstiegsorte im Baselbiet.

Im Rückblick bleibt die Erinnerung an einen rundum gelungenen Tag, mit durchzogenem Wetter, aber ohne Zwischenfälle. Unser herzlicher Dank geht an Esther Ruesch und ihren Mann Werner für die wiederum einwandfreie Organisation des Ausflugs. Es steckt mehr Arbeit dahinter, als man gemeinhin annimmt! Man denke nur schon an die detaillierten Car-Sitzplatzlisten mit Berücksichtigung der vielen Sonderwünsche. 23 (!) Jahre hat Esthi unsere Pensioniertenausflüge gemanagt; eine unglaubliche Serie, die nun offenbar leider zu Ende geht. Wie es weitergeht, ob Esthi eine Nachfolgerin bzw. einen Nachfolger findet, ist offen.

Der Chronist: Fredi Spinnler