Staatsarchivar Dr. Roland E. Hofer trägt auf unterhaltsame Weise seine interessanten Ausführungen vor. Sie beleuchten vor allem die ersten drei Jahrzehnte des Verbandes, also bis nach dem Kriegsende. Roland E. Hofer hat sich intensiv mit dem Studium der Vereinsakten befasst und zeichnet daraus ein lebendiges Bild der vergangenen 100 Vereinsjahre. Die ganze Rede ist nachzulesen auf www.ssv-sh.ch und ihre Lektüre sei allen herzlich empfohlen.

Darin erfährt man viel über die Not, die dazu führte, dass der «Verein staatlicher Beamter und Angestellter des Kantons Schaffhausen» am Sonntag, 22. April 1917 in der Wirtschaft zum Frieden gegründet wurde. Die Hauptforderungen galten der Ausrichtung von Teuerungszulagen und der Einführung des freien Samstagnachmittags.

1930 ist erstmals über die Bemühungen für ein neues Besoldungsgesetz zu lesen, das jedoch in der Entwurfsphase stecken bleibt, weil sich die Wirtschaftskrise, ausgelöst durch den Börsencrash von 1929, stetig verschlimmert. 1933 wird gar informiert, dass der Regierungsrat beabsichtige, einen Lohnabbau durchzuführen – zum Ausgleich des Budgetdefizits. Erst an der Volksabstimmung vom Juli 1943 wird das neue Besoldungsgesetz mit 6664 zu 3459 Stimmen klar angenommen.

Weiter erfahren wir vom Meilenstein der Einführung der kantonalen Pensionskasse 1925, dass an einer Vereinsversammlung von 1942 besprochen wurde und dass in den Büros mindestens eine Raumtemperatur von 14 bis 15 Grad herrschen sollte. Wir erfahren von der Schwierigkeit, einen Vereinsausflug zu organisieren, der Umstellung auf flexible Arbeitszeiten und dem Einzug der elektronischen Datenverarbeitung in die Verwaltung.

Und was lässt sich als Fazit nennen, nach 100 Jahren Verbandsarbeit? Man ist versucht zu sagen, dass die Themen immer die gleichen sind: Lohnentwicklung, Arbeitszeitmodelle, technische Veränderungen, Weiterbildung. Der Wandel war und ist aber tiefgreifend und rasant, die Forderungen bleiben jedoch die selben: Der Staatspersonal Verband bildet hier eine Konstante in der sich stetig verändernden Verwaltung.

Nach diesen Ausführungen folgen die Schlussworte der Präsidentin: Einen herzlichen Dank richtet sie an das OK und alle Helferinnen und Helfer, und natürlich auch an alle Anwesenden, und freudig folgen wir ihrer Aufforderung, uns nun dem Apéro zu widmen. Und wer weiss: Vielleicht treffen wir uns zum 125-jährigen Jubiläum wieder?

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