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Mit Altdorf in der Zentralschweiz entbehrte der diesjährige Veranstaltungsort der Delegiertenversammlung nicht einer gewissen Symbolik. Kämpferisch gibt sich auch Öffentliches Personal Schweiz (ZV), wenn es um die Interessen und die Unterstützung der öffentlichen Angestellten geht – und dies ist nach wie vor dringend nötig. Hauptthemen waren denn auch die zukünftigen Herausforderungen, die bevorstehende Abstimmung zum Stichwort STAF, das Gewinnen von neuen, insbesondere jüngeren Mitgliedern sowie die ausserordentliche Wahl von vier neuen Vorstandsmitgliedern. Das anschliessende Tagungsreferat widmete sich einem in Uri verwurzelten Familienunternehmen, das dank Pioniergeist zu einer renommierten Weltfirma wurde.
Im Herzen der Schweiz – mit diesen Worten eröffnete Präsident Urs Stauffer die Delegiertenversammlung 2019 und hiess alle Anwesenden willkommen. Er freute sich, dass gut 70 Delegierte, Ehrenmitglieder sowie in- und ausländische Gäste den Weg nach Altdorf gefunden haben und begrüsste insbesondere den Landesstatthalter von Uri, Urban Camenzind, als Vertreter des Gastgeberkantons Uri. Der grossräumige und schön hergerichtete Saal des Restaurants «Schwarzer Uristier» bot einen einladenden Rahmen für die nächsten zwei angeregten Stunden.
Grussbotschaften
Alsbald übergab Präsident Urs Stauffer das Wort an den ersten Redner, Urban Camenzind, Volkswirtschaftsdirektor und Landesstatteshalter des Kantons Uri. Dieser dankte für die Einladung zur Delegiertenversammlung 2019 und überbrachte den Anwesenden die besten Grüsse von Land und Volk. Er betonte die gute Arbeitssituation im Kanton Uri. Der Kanton verfüge über eine kundenorientierte Verwaltung, die Arbeitslosigkeit liege bei nur gerade 1.2 Prozent und die Auftragsbücher seien voll. Die öffentliche Hand trage dazu bei, dass der Kanton gut gerüstet sei. Diese positive Ausgangslage biete die Chance zu neuen Investitionen und habe Potenzial zur Schaffung von guten Arbeitsplätzen. Als Beispiel nannte er etwa Andermatt im oberen Kantonsteil, wo die Gründung der «Andermatt Swiss Alps AG» zu 900 Beschäftigten im Winter geführt habe, im Sommer seien es deren 600. Abschliessend brachte Urban Camenzind zum Ausdruck, dass sich gerade in struben Zeiten die Wichtigkeit eines modernen Staates mit Rechtssicherheit und Gemeinwesen zeige und dankte dem Personal der öffentlichen Verwaltung für deren Arbeit.
Susanne Gisler als Präsidentin des Personalverbands Kanton Uri und Mitorganisatorin der Delegiertenversammlung vor Ort, widmete ihre Grussbotschaft dem Kanton Uri und seiner Heterogenität. Mit Bergen, Schnee, Föhn und sogar Rebbergen sei Uri ein von starken Unterschieden geprägter Kanton. Zudem charakterisieren ihn die Nord-Südachse, seine gute, zentrale Lage, die Reisen in den Süden kurz gestalten. Nicht zuletzt biete der Kanton Uri eine grosse Palette an Kulturveranstaltungen und Sportmöglichkeiten. Diese Gegensätze spiegeln sich nach den Worten von Susanne Gisler auch in den Aufgaben der kantonalen Verwaltung wider. So seien im Winter allein fünf Pässe, zusammen mit den anliegenden Kantonen, von Schnee zu räumen. Sie freute sich, dass die Tätigkeiten der Verwaltung von der Regierung geschätzt werden, es herrsche ein gutes Einvernehmen. Hingegen bedauerte sie, dass es mit dem Landrat nicht immer übereinstimmende Ansichten gäbe. Zum Ende ihrer Worte, mit denen sie ein lebendiges Bild des Urnerlandes zu zeichnen vermochte, bedankte sie sich bei allen Vorstandsmitgliedern, zudem bei Sandra Wittich für die gute Zusammenarbeit bei der Organisation der Delegiertenversammlung und nicht zuletzt bei den Lernenden.
Als Dritter begrüsste Iwan Stampfli, Präsident des Gemeindepersonalverbands Uri, die Delegierten sowie die Gäste – und er tat dies in allen Landessprachen. Mit Schwung stellte er seinen Verband vor, der anfangs 2002 gegründet wurde. Ein grosses Anliegen sei ihm, das Wissen und Können der Gemeindeangestellten zu fördern und die Pflege unter den Verbänden zu stärken.
Der Kanton Uri umfasse immerhin 20 politische Gemeinden sowie fünf Personalverbände. Die grösste Herausforderung sei die Besetzung der politischen Ämter in den Gemeinden, was bei kleinen Gemeinden dazu führe, dass Verwaltungen zusammengelegt würden. Dies stehe aktuell zwei kleinen Gemeinden bevor. Nicht ohne Stolz machte er deutlich, dass Uri mit rekordmässigen 115 Verbandsmitgliedern und 121 Gemeindeversammlungen ein äusserst aktiver und engagierter Kanton sei. Er freute sich zudem, dass Uri zum ersten Mal als Gastgeber der jährlichen Delegiertenversammlung des Dachverbands Öffentliches Personal Schweiz wirken darf.
Statutarische Geschäfte
Zügig und versiert dirigierte Präsident Urs Stauffer durch die statutarischen Geschäfte. Dabei unterstrich er, dass ein starker Service public auch in Zukunft dringend nötig sei. Wichtig sei, dass sich die kantonalen und kommunalen Verbände zusammen verbinden, um an Schlagkraft bei der Einflussnahme auf negative Entwicklungen für den öffentlichen Dienst zu gewinnen. Ausserdem gab er dem Anliegen Ausdruck, dass es für die Zukunft von Öffentliches Personal Schweiz entscheidend sei, dass sich Personen aus den eigenen Reihen der Mitglieder für diese Aufgabe zur Verfügung stellen. Seine Ausführungen und ergänzenden Bemerkungen zum Jahresbericht 2018 können Sie im Detail auf Seite 1 dieser ZV Info-Ausgabe nachlesen.
Kompetent stellte Kassierin Brigitte Wilkinson das positive Rechnungsergebnis vor. Nachdem Dr. Michael Merker den Revisorenbericht stellvertretend verlesen hatte, wurde die Rechnung von den Delegierten ohne Gegenstimme genehmigt und die Arbeit von Brigitte Wilkinson herzlich verdankt.
Der Voranschlag für das Jahr 2020 geht von einem Minus von CHF 20 000.− aus. Namentlich der Entscheid zur Fortführung der beliebten Interview-Serie in der Verbandszeitschrift ZV Info wird seitens Redaktion zu höheren Ausgaben führen.
Verabschiedung und Wahlen
Wenn sich gleich vier Personen neu zur Wahl in den Vorstand stellen, zudem in einem Nicht-Wahljahr, ist das Grund zu besonderer Freude. Zunächst jedoch verabschiedete Präsident Urs Stauffer Vorstandsmitglied Julien Steiner, der persönlich nicht anwesend war, und verdankte sein insbesondere in der Kommunikation starkes Engagement. Daraufhin stellte er mit Susanne Gisler (Kanton Uri), Barbara Weilenmann (Stadt Schaffhausen), Simon Habermacher (Kanton Basel-Land) und Andreas Cabalzar (Kanton Graubünden) die vier neuen Personen vor, die für den Vorstand kandidieren, und würdigte sie mit ihren Kompetenzen und ihrem Spezialwissen als echte Verstärkung des Vorstands. Sie wurden alle einstimmig und unter Applaus gewählt.
Delegiertenversammlung 2020
Dr. Ruedi Bürgi stellte Aarau als Tagungsort der nächsten Delegiertenversammlung vor und wies auf die Vorzüge des kleinen «Juwels» im Mittelland hin – mit der idyllischen Altstadt über das funktionierende Gewerbe, die Kombination von Tradition und neuer Lebendigkeit bis hin zum Angebot an kulturellen Leuchttürmen und den zunehmend ins Stadtleben einbezogenen Flusslandschaften biete Aarau sehr viel.
Zu Reden gab bereits im Voraus, dass es aufgrund der Arbeitsbelastung für die öffentlichen Angestellte heikel geworden sei, für eine Verbandstätigkeit frei zu nehmen. Präsident Urs Stauffer merkte an, dass entsprechend immer weniger Mitglieder an der Delegiertenversammlung teilnehmen könnten. Der Verbandsvorstand hat deshalb an seiner gestrigen Sitzung eine vorläufige Änderung der Organisationsform beschlossen: Neu werden im nächsten Jahr 2020 die Vorstandssitzung und die Delegiertenversammlung auf einen Donnerstag zusammengelegt, wobei der Vorstand sich wie bis anhin bereits am Vorabend treffend wird. Das Datum ist einstweilen auf den 7. Mai 2020 geplant.
Verschiedenes
Die diesjährige Delegiertenversammlung war für Sandra Wittich, die sich einer neuen beruflichen Herausforderung stellt, nach 17 Jahren ihre letzte. Präsident Urs Stauffer würdigte sie als Ideal-Besetzung im Sekretariat des ZV, und meinte, dass ihm leider nichts übrig bliebe, als ihr für ihr grosses Engagement und Wirken zu danken. Sie wurde unter «standing ovations» von Vorstand und Teilnehmenden sowie von Dr. Michael Merker mit einem Abschiedsgeschenk verabschiedet.
Präsident Urs Stauffer ergänzte, dass ihre Nachfolge mit Barbara Falk, die heute bereits das erste Mal anwesend sei, besetzt werden konnte. Er wünschte ihr einen guten Start und viel Freude, worauf sie mit einem Willkommensapplaus begrüsst wurde.
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