«Meine Motivation? Ein gut funktionierender öffentlicher Verkehr!»

Interview mit Ruven Norelli, Instandhalter elektrische Anlagen Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ), Zürich

Wer ist für die Ausbildung verantwortlich?

Wir haben einen Leiter und einen Berufsbildner in der Abteilung, welche ausbilden und schulen.

Wie war Ihr beruflicher Werdegang?

Ich habe eine Lehre als Elektro-Installateur bei der Baumann Koelliker AG gemacht und während der vierjährigen Lehrzeit hauptsächlich am Flughafen Zürich gearbeitet. Das war sehr spannend. Nach der Ausbildung und einem weiteren Jahr beim Ausbildungsunternehmen habe ich Militärdienst geleistet und bin danach zu meinem Lehrbetrieb zurückgekehrt. Da zwischen den VBZ und der Baumann Koelliker AG seit Jahren ein Zusammenarbeitsvertrag besteht, war ich oft für die VBZ im Einsatz. Während eines solchen gemeinsamen Projekts wurde im VBZ-Team eine Stelle frei, weil jemand in Rente ging. Da mir die Arbeit sehr gut gefiel und ich mich im Team sehr wohlfühlte, habe ich mich beworben und arbeite nun seit drei Jahren bei den VBZ.

Was sind die Aufgaben der Instandhaltungsplaner?

Sie arbeiten im Büro, disponieren und koordinieren unsere Arbeiten. Alle vier Instandhaltungsplaner haben ein eigenes Aufgabengebiet: Einer ist zuständig für die Fahrleitungen und für die Nachtarbeiten, einer für die 600-V-Stromversorgung und einer für die 230-/400V-Anlagen auf dem Fahrweg, wozu die Billettautomaten, Lautsprecher und Smartinfo-Tafeln gehören. Der Vierte ist für die Elektroinstallationen der Immobilien zuständig; er arbeitet oft mit externen Elektroinstallationsfirmen zusammen. In sein Aufgabegebiet gehört insbesondere die Projektierung von Beleuchtungs- und grösseren Elektroinstallationen.

Strom ist ja sehr wichtig für Ihre Arbeit. Wo wird er vom Elektrizitätswerk an die VBZ übergeben?

Bei den sogenannten Gleichrichterstationen. Das Elektrizitätswerk der Stadt Zürich führt das Wechselstromkabel in die Gleichrichterstation, dort wird der Wechselstrom in Gleichstrom umgewandelt, bevor er zu den Kästen an den Masten transportiert wird. Von dort führen die Kabel zu den Fahrleitungen. Die Schnittstelle liegt bei der Abgangsklemme der Gleichrichterstation.

Wie ist die Zusammenarbeit mit anderen Abteilungen der VBZ?

Die Zusammenarbeit mit anderen Abteilungen ist eng und funktioniert sehr gut. Wenn an einem Billettautomaten Installationen notwendig sind, sprechen wir uns mit dem für die Aufstellung zuständigen Monteur ab. Das erfolgt sehr unkompliziert, und man kann mit den Kollegen gut sprechen; das schätze ich sehr.

Können Sie einen typischen Arbeitstag beschreiben?

Unser Arbeitstag beginnt um 6.51 Uhr und endet um 16.00 Uhr. Wir treffen uns morgens jeweils alle an unserem grossen Besprechungstisch in der Werkstatt, dort erfolgt die Arbeitsverteilung durch unsere Vorgesetzten.

Ist man bei den Elektrikern eingeteilt, werden zum Beispiel Billettautomaten neu oder provisorisch aufgestellt oder Bauprovisorien für die Baustellen erstellt, weil wir für die Gleisarbeiten den Baustrom bringen.

Ist man im Team Fahrleitungen zugeteilt, geht man auf die bereits beschriebenen Kontrollfahrten bzw. leistet Pikettdienst. Manchmal sind einzelne Teams für ein bis zwei Wochen für dieselbe Arbeit eingeteilt, momentan müssen wir zum Beispiel mehrere 600-Volt-Kabel einziehen.

Die anfallende Arbeit ist sehr unterschiedlich und abwechslungsreich. Man weiss am Vorabend nicht unbedingt, was einen am nächsten Tag erwartet; das gilt natürlich insbesondere, wenn man in den Pikettdienst eingeteilt ist.

Dann sind Sie den ganzen Tag unterwegs und treffen sich am Feierabend wieder in der Werkstatt der VBZ?

Das ist abhängig von der Arbeit und vom Einsatzort. Wenn wir zum Beispiel in Wollishofen arbeiten, bleiben wir den ganzen Tag dort. Wenn wir aber in der Nähe der Werkstatt einen Arbeitsauftrag haben, treffen wir uns über Mittag und essen zusammen in unserem «Fahrleitungs-Stübli» oder grillieren draussen. Unsere Abteilung ist sehr familiär, und wir kennen uns sehr gut. Wir nutzen die gemeinsame Zeit, um uns auszutauschen.

Wie geht es nach Ihrer Weiterbildung zum Elektro-Projektleiter weiter?

Nach einem erfolgreichen Abschluss der eidgenössischen Prüfungen für den Projektleiter möchte ich mich für die Meisterschule anmelden. Diese wird vom EIT.swiss angeboten.

Ich mache die Weiterbildung für mich persönlich, hoffe aber, dass ich das neu Erlernte hier bei den VBZ einbringen und mich weiterentwickeln kann. Wenn möglich in dieser Abteilung, weil es mir hier sehr gut gefällt.

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