«Am Puls des Lebens»

Interview mit Ferdinand Hutter, Polizist Regionalpolizei Schaffhausen, und Nathalie Strassmann, Fahnderin Kriminalpolizei Schaffhausen

Wie ist die Zusammenarbeit mit dem Grenzschutz?

Strassmann: Die Schaffhauser Polizei arbeitet oft mit dem Grenzwachtcorps zusammen. Das Grenzwachcorps hilft uns ausserdem bei grösseren Aktionen, zum Beispiel gegen Einbrecher.

Hutter: Das Grenzwachtcorps hat weniger polizeiliche Kompetenzen als wir, weshalb sie nur sehr begrenzt in der Strafverfolgung tätig sein können. Sie sind jedoch viel präsenter als wir und greifen Fälle auf, die sie dann zur weiteren Bearbeitung an uns überweisen. Die Zusammenarbeit ist super. Sie sind auch immer sofort zur Stelle sind, wenn man sie um Unterstützung anfragt, zum Beispiel bei Überfällen.

Wie kamen Sie zum Beruf?

Strassmann: Normalerweise ist der Polizeiberuf ja eine Zweitausbildung. Wir beide sind mit unserem Werdegang eine Ausnahme. Wir haben beide die Matura gemacht und ich habe mich direkt nach der Matura bei der Polizei beworben. Ich wollte nicht länger in diesem träumerischen Umfeld bleiben und ein Studium beginnen.

Mein Gerechtigkeitssinn war schon immer sehr ausgeprägt und ich habe mich schon in der Schule für die Schwachen eingesetzt; ich wollte ausserdem etwas für die Gesellschaft tun. Da schien mir die Polizeischule genau richtig.

Braucht man nach der Mittelschule keine praktische Ausbildung mehr?

Strassmann: Das ist unterschiedlich. Bei uns in Schaffhausen ist ein berufliches Praktikumsjahr nicht Voraussetzung. In Zürich hingegen muss man ein einjähriges Berufspraktikum absolviert haben.

Wie sah Ihr weiterer Bildungsweg aus?

Strassmann: Nach der Matura habe ich die einjährige Polizeischule in Amriswil absolviert. Danach kam ich zur Regionalpolizei. Vor zwei Jahren habe ich mich für eine Stage in der Kriminalpolizei beworben; ich konnte bei der Regionalpolizei meinen Erfahrungsrucksack füllen und wollte eine andere Abteilung kennenlernen. Die Arbeit hat mir gefallen, weshalb ich mich für die Kriminalpolizei beworben habe. Jetzt sammle ich hier Erfahrungen, denn als Polizist oder Polizistin hat man nie ausgelernt.

Und Sie, Herr Hutter?

Hutter: Ich habe auch die Matura gemacht und dasselbe Problem gehabt, dass mir die Schule zu theoretisch war. Ich habe mich trotzdem für das Studium entschieden, aber nach zwei Jahren abgebrochen, weil ich Vater wurde. Ich wollte arbeiten, schliesslich hatte ich ja für ein Kind Verantwortung zu tragen. Ich habe dann verschiedene Berufe ausprobiert; die Polizei hat mich aber von Anfang an interessiert. Ich mache Kampfsport und ich wollte mich gerne in diesem Bereich professionalisieren. Ich habe die Ausbildung zum Polizisten aber verhältnismässig spät begonnen, erst mit 30 Jahren.

Was für ein Studium hatten Sie begonnen?

Geschichte. Das hätte zum Lehrerberuf geführt.

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