Mit Eignung und Neigung zu Spitzenleistung

Interview mit Prof. em. Dr. Walter Perrig

Wie wichtig ist beim sportlichen Training das mentale Training?

Es kommt nicht von ungefähr, dass man im Sport immer wieder hört, dass der Erfolg schlussendlich auch eine Kopfsache sei. Darunter kann man zwei Dinge verstehen. Einerseits hat die Ausführung jeder sportlichen Leistung mit Strategie, Technik und Zielsetzung zu tun, das sind alles mentale Dinge: Wissen, Vorstellungen und Ideen, welche der Ausübung der Tätigkeit dienen. Dazu kommt der Umgang mit Erfolg und Misserfolg. Damit sind Selbstsicherheit und Zweifel, also mentale psychische Kraft verbunden. Beides ist wichtig und kann im Training gezielt beeinflusst werden.

Gibt es einfache Methoden, um geistige Leistungen wie das Gedächtnis im Alltag zu trainieren?

Es gibt zwei Typen von Gedächtnistrainings: Mit einfachen Strategien wie Eselsbrücken oder Assoziationen mit Bildern kann man neue Information im Wissen des Langzeitgedächtnisse so verankern dass diese wieder gut abgerufen werden kann. Daneben gibt es Übungen mit denen Funktionen des Arbeitsgedächtnisses wie Aufmerksamkeit, Konzentrationsfähigkeit oder Multitasking trainiert werden kann; alles Fähigkeiten die für das Funktionieren im Alltag und das Lernen generell sehr wichtig sind.

Verändern sich die geistige Leistungsfähigkeit und die Fähigkeit zu lernen mit dem Alter?

Ja, die geistigen Leistungsfähigkeiten verändern sich im Alter, aber in unterschiedlichem Ausmass. Die Erinnerungsfähigkeit und die Geschwindigkeit der geistigen Operationen nehmen mit zunehmendem Alter ab, was auch das Lernen verlangsamt. Dagegen bleibt das erworbene Wissen und erlernte Handlungsroutinen bis ins hohe Alter sehr gut erhalten. Die beste Nachricht ist aber, dass die Lernfähigkeit selbst erhalten bleibt, und man jederzeit auch noch Neues erlernen kann.

 

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