Von der Nische zum Massenmarkt: Auf Schweizer Strassen sind immer mehr Elektroautos zu sehen. Erfahren Sie hier die Gründe für den Boom.
Von Januar bis April 2019 wurden in der Schweiz bereits 10’000 neue Elektro- oder Hybridfahrzeuge zugelassen. Im März war der Tesla Model 3 sogar der meistverkaufte Neuwagen. Was sind die Hintergründe?
Umweltbilanz: Pro und Contra
Elektroautos stossen beim Fahren keine Abgase aus. Wer Ökostrom tankt, fährt noch umweltfreundlicher. Ohnehin stammen in der Schweiz 62 Prozent des Stroms aus erneuerbarer Energie, zumeist Wasserkraft. Doch die Produktion der Batterien belastet die Umwelt. Bei der Entsorgung gibt es ebenfalls viele offene Fragen. Die Hersteller arbeiten an Lösungen, etwa beim Recycling.
Lautlosigkeit: Fluch oder Segen?
Elektroautos sind bei niedriger Geschwindigkeit fast lautlos, ein Segen für Anwohner von viel befahrenen Strassen. Doch die Unfallgefahr könnte steigen, weil der Motorenlärm Fussgänger und Velofahrer warnt. Deshalb wird darüber diskutiert, Elektroautos künstlich mit Geräuschen zu versehen.
Schnellere Ladezeiten
Bislang werden Elektroautos vor allem für kurze Fahrten genutzt. Doch die Hersteller arbeiten an höheren Reichweiten. Und aktuell entsteht in der Schweiz ein Netz von schnellen Ladestationen mit Ladezeiten von nur 30–60 Minuten.
Teuer beim Kauf, günstig beim Tanken
Der Anschaffungspreis für Elektrofahrzeuge ist oft höher, dafür sind die Tankkosten günstiger. Ausserdem bieten einige Kantone Subventionen oder Vorteile bei der Verkehrsabgabe. Auch Zurich als Versicherer fördert die Elektromobilität mit deutlich günstigeren Prämien gegenüber vergleichbaren Fahrzeugen mit konventionellem Antrieb.
Fazit: Eine ernsthafte Alternative
Langsam, aber sicher werden Elektroautos für jedermann zu einer interessanten Alternative. Gleichwohl wird es noch etwas dauern, bis Elektroautos einen spürbaren Anteil im Strassenverkehr erreichen – denn es dauert etwa 20 Jahre, bis sich der gesamte Bestand komplett erneuert.