1. Wenn Sie auf der Welt etwas verändern könnten, was wäre das?
Die gegenseitige Toleranz und der Dialog der Gesellschaften und der Individuen könnten entscheidend mithelfen, sehr viele Probleme zu meistern.
2. Ferien: Lieber nah oder fern?
Ich durfte schon von beidem geniessen und freue mich jetzt aber speziell, auch wieder einmal den Fuss über die Schweizer Grenze hinaus zu setzen.
3. Ihr Lieblingsbuch und Ihre Lieblingsmusik?
Mich faszinieren Bücher, die mich emotional oder intellektuell bewegen, von Albert Camus bis zu Bernhard Schlink oder zu Pedro Lenz. Bei der Musik haben es mir die französischen Chansons und die Liedermacher angetan und neben Blues, Rock und klassischer Musik tönt bei mir heute auch ab und zu elektronische Musik aus den Boxen.
4. Sind Sie eher aktiv oder ein Stubenhocker?
Ich bewege mich seeeeehr gerne und hoffe, dass mir dies in meinem Leben noch lange vergönnt ist.
5. Haben Sie eine Lieblingssportart?
Tennis ist für mich die optimale Verbindung vom Spielerischen mit einem Ball, den physischen Anforderungen an Schnelligkeit und Ausdauer und den psychischen Komponenten der Konzentration, der Nervenstärke und vor allem der immer wieder neu zu findenden Balance zwischen Ruhe und Aggressivität.
6. Bewundern Sie jemanden? Wenn ja, weshalb?
Ich bewundere generell Menschen, die überlegt handeln, den Fragen auf den Grund gehen und nicht vorschnell urteilen, die tolerant sind, offen und neugierig. Es sind Menschen, welche die anderen Menschen gernhaben und fähig sind, das Positive zu sehen.
7. Haben oder hatten Sie einen Traumberuf?
Ich hatte das grosse Privileg, mit dem Richterberuf etwas von dem zu machen, was mir aus dem Inneren sehr naheliegt: zuhören, abwägen, entscheiden … so richtig wie möglich und so gerecht wie möglich.
8. Dinge, die Sie auf die Palme bringen?
Ungerechtigkeit und alles, worunter Menschen durch – und das ist entscheidend – bewusstes Fehlverhalten anderer leiden müssen.
9. Was assoziieren Sie mit dem Zentralverband Öffentliches Personal Schweiz (ZV)?
Eine starke Stimme für den Service public und für die Vertretung der Interessen der kantonalen und kommunalen Mitarbeitenden.
10. Sehen Sie hinsichtlich des Arbeitnehmerschutzes Verbesserungspotenzial? Wenn ja, worin besteht dieses?
Vorweg: Die Arbeitnehmenden im öffentlichen Dienst sind im Vergleich mit dem gesamten Arbeitsmarkt nicht schlechtgestellt, aber den in den letzten Jahren aufkommenden Tendenzen zu Einschränkungen und zum Abbau in der sozialen Sicherheit ist immer und konsequent zu begegnen.
Ruedi Bürgi, 67, Geschäftsleitungsmitglied Öffentliches Personal Schweiz, war während 35 Jahren am Obergericht des Kantons Aargau tätig, zunächst als Gerichtsschreiber, dann als Leiter der Justizverwaltung des Kantons Aargau und seit 1991 bis zu seinem Rücktritt aus Altersgründen im Jahr 2019 als Oberrichter in den Bereichen Zivil- und Strafrecht.
Er lebt in Wohlen/AG, wenn er nicht gerade auf Reisen oder mit seinen übrigen Aktivitäten unterwegs ist. Er unterstützt nach wie vor das Sekretariat von Öffentliches Personal Schweiz, ist Mitglied des Verbandssportgerichts des Schweizerischen Handballverbands und Mitglied im Vorstand des neu gegründeten Aargauischen Kulturverbands (AGKV).
Ruedi Bürgi spielt sehr gerne wettkampfmässig Tennis, Pétanque und alles andere, was mit Bällen zu tun hat, hält sich (leider nicht mehr so diszipliniert wie früher …) fit, liebt es, draussen zu sein, und mag Kultur und Kunst in allen Ausprägungen.