Wichtige Themen in der nächsten Revision

Andreas Cabalzar, Pensionskassenreferent von Öffentliches Personal Schweiz (ZV), erklärt, dass es nach der Abstimmung vom 24. September 2017 darauf ankommt, was man mit dem von der Reform übrig gebliebenen Scherbenhaufen macht. Seines Erachtens war die Kampagne der Gegner sehr gut, diejenige der Befürworter leider eher schwach. Das sollte beim nächsten Anlauf anders werden.
Seines Erachtens müssen auch in zukünftigen Reformen die folgenden Punkte der Reform Altersvorsorge 2020 wieder in Betracht gezogen und diskutiert werden:

• Erhöhung des Rentenalters der Frauen mit akzeptablen Kompensationslösungen
• Tieferer Umwandlungssatz in der beruflichen Vorsorge
• Flexibler Rentenbezug
• Bleiberecht in der Pensionskasse für Versicherte ab 58 Jahren bei Verlust der Anstellung
• Mehr Lohnabzüge und höhere Mehrwertsteuer

Die folgenden Reformen aus der letzten Vorlage sind wohl auch in Zukunft nicht umsetzbar:

• Monatlich CHF 70 mehr Rente und höhere Maximalrente für Ehepaare
• Besitzstandsgarantie für Versicherte in der 2. Säule ab 45 Jahren
• Finanzierung Besitzstandsgarantie über Zuschüsse an Pensionskasse aus Risikofonds

Cabalzar regt an, auch über die folgenden Revisionsmöglichkeiten nachzudenken:

• Limitierung des Kapitalvorbezugs auf maximal 33 %
• Verlängerung des Sparprozesses in der 2. Säule
• Förderung des freiwilligen Sparens
• Ausschüttung von Überschüssen im Risikofonds

Wichtigstes Ziel ist die wirtschaftliche Sicherheit im Alter. Um dieses zu erreichen, sollte der Fokus auf allen drei Säule gerichtet werden und nicht nur auf die 1. und 2. Säule. Hierfür muss das private Sparen gefördert werden. Vor der nächsten Reform muss man sich zwingend fragen, was man eigentlich erreichen will. Sollen mit der 1. und 2. Säule wie bisher Leistungen im Umfang von 60 % des Erwerbseinkommens erreicht werden, muss man auch die Finanzierung entsprechend organisieren!

Manifest von Öffentliches Personal Schweiz (ZV)

Im Anschluss an seine Einführung moderierte Andreas Cabalzar eine Diskussion und eine Abstimmung von Regelungen, die bei der nächsten Reform aus Sicht der Teilnehmenden für eine ideale zukünftige Altersvorsorge wichtig sind. Der Vorstand von Öffentliches Personal Schweiz (ZV) wird das Ergebnis in einem Manifest festhalten, ausformulieren und veröffentlichen bzw. den verantwortlichen Politikern übergeben.