Der schönste Arbeitsort in der schönsten Stadt

Interview mit Barbara Brunner, Betriebsleiterin Rathaus Luzern

Gibt es auch Kunstausstellungen?

Ja, in der Kornschütte finden regelmässig Ausstellungen von Künstlern statt.
Das ist ein weiterer grosser Teil meines Aufgabenbereichs. Ich buche die Termine, bespreche mit den Ausstellern oder Künstlern, wie ihre Ausstellungen eingerichtet werden sollen und überwache das Einrichten und Ausräumen. Da unser Haus unter eidgenössischem Schutz steht, braucht es besonders grosse Sorgfalt im Umgang mit dem Gebäude und den Einrichtungen. Man muss immer ein Auge auf die Aussteller haben, dass sie nicht irgendwo Nägel, Schrauben oder ähnliches anbringen, was die Bausubstanz beschädigen könnte.

Kann man im Rathaus auch heiraten?

Natürlich! Die Hochzeiten sind ein grosser Teil unserer Arbeit. Jeden Freitag finden hier im Porträtsaal Ziviltrauungen statt. An diesen Tagen ist immer viel los und es braucht eine exakte Organisation, weil die Trauungen im 20 Minuten-Takt durchgeführt werden.
Mein Team und ich sorgen dafür, dass jedes Brautpaar in Ruhe seine Zeremonie durchführen kann. Das bedeutet, wir begleiten die Gesellschaften vom Kornmarkt ins «Vorzimmer», wo wir sie begrüssen und die letzten Vorbereitungen zur Hochzeit treffen. Danach werden sie in den Portraitsaal geführt, wo die Trauung stattfindet. Währenddessen holen wir die nächste Gesellschaft ins «Vorzimmer» – so begegnen sich die einzelnen Gesellschaften im Haus nicht und jede Hochzeitsgesellschaft hat das Gefühl, sie seien das einzige Hochzeitspaar, dass an diesem Tag heiratet. Wir versuchen, das mit viel Ruhe und Würde zu machen, damit dieser Tag auch wirklich speziell in Erinnerung bleibt.
Vor dem Haus ist es natürlich anders, dort begegnen sich die Gesellschaften und wir müssen zum richtigen Zeitpunkt die richtigen Brautpaare und ihre Gäste finden. Das sind schöne und manchmal auch sehr lustige und erlebnisreiche Momente.

Sie klingen begeistert.

Ja, auf jeden Fall. Das ist eine der schönsten Aufgaben in meinem Job.
Die meisten Menschen kommen mit guter Laune in unser Haus, wir haben hier keine destruktiven Menschen. Das schafft eine positive Grundstimmung, die auch auf uns übergeht.

Machen Sie auch Führungen?

Ja, die machen wir selbst, entweder jemand aus meinem Team oder ich. Die Führungen müssen aber im Voraus gebucht werden.

Wie gross ist Ihr Team?

Das Rathausteam besteht aus acht Personen, wobei mein Arbeitspensum mit 100% das grösste ist; daneben ist meine Stellvertreterin mit 60%, eine weitere Mitarbeiterin mit 40%. Die übrigen Mitarbeiterinnen haben keine festen Pensen.

Was gefällt Ihnen an Ihrer Arbeit?

Es ist ein echtes Privileg, hier im Rathaus in der schönsten Stadt der Welt zu arbeiten und zu wohnen. Es gefällt mir sehr, ein solch geschichtsträchtiges Haus leiten und managen zu dürfen. Bei diesem Job ist grosse Flexibilität gefragt, vor allem bei den Arbeitszeiten, da die Nutzung zwischen morgens um sechs und abends um zehn Uhr möglich ist.
Das Rathaus ist mit sehr vielen Traditionen verbunden und man begegnet hier den unterschiedlichsten Menschen. Diese verschiedenen Interessensgruppen als Gäste zu empfangen, schenkt mir viele wertvolle Kontakte und Erlebnisse.
Ich schätze es auch sehr, dass ich selbständig und eigenverantwortlich arbeiten darf, die Stadtverwaltung aber trotzdem nur ein paar Schritte entfernt ist. So bin ich gut im Team eingebunden und bekomme auch den nötigen Rückhalt.
Da ich gerne kreativ bin, freut es mich auch sehr, dass ich die Blumendekoration im Haus selbst machen darf. Ich gehe dafür wöchentlich an die Blumenbörse und besorge alles Notwendige selbst.

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